Forschungsschwerpunkte Antriebstechnik
Der Forschungsbereich Antriebstechnik beschäftigt sich unter anderem mit den Getriebegeräuschen bei Fahrzeuggetrieben. Dazu werden Antriebsstrangkomponenten unter dem Einfluss von Drehungleichförmigkeiten untersucht. Die durch den Verbrennungsmotor angeregten Klapper- und Rasselgeräusche treten im Zuge der fortschreitenden Elektrifizierung der Antriebsstränge zunehmend in den Hintergrund, weshalb neue Herausforderungen im Bereich Zuverlässigkeit und Lebensdauer in den Fokus rücken.
Die aktuelle Forschung befasst sich mit der Optimierung der Lebensdauer von Verzahnungen. Diese Untersuchungen reihen sich zudem in den Bereich des Prognostics and Health Management (PHM) ein. Ziel des PHM ist es, die Restlebensdauer (RUL – aus dem Englischen – Remaining Useful Life) der Bauteile während des Betriebs zu bestimmen. Diese Vorhersage der verbleibenden Lebensdauer kann genutzt werden, um die Komponenten beanspruchungsgerecht auszulegen oder die Nutzungsphase durch geeignete Maßnahmen zu verlängern.
Der effiziente Einsatz von Ressourcen gewinnt im gesamten Produktentwicklungsprozess immer weiter an Bedeutung, weshalb Aspekte wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung verstärkt in den Fokus des Entwicklungsprozesses rücken. Dies wird unter anderem durch eine Energiebilanzierung im gesamten Lebenszyklus sowie durch erhöhte Wiederverwendbarkeit und Aufbereitung einzelner Komponenten erreicht. Im Bereich der Aufbereitung wird im Rahmen einer Industrie-Kooperation an Bewertungskriterien und geeigneten Prüfmethoden für die Bestimmung der RUL von Bauteilen geforscht. Daraus wird eine Methode entwickelt, die als Entscheidungsbasis zur Wiederverwendung von Komponenten in Tauschgetrieben dient.
Der Fachbereich Antriebstechnik beschäftigt sich ebenfalls mit dem Verbrennungsmotor als Teil des Antriebsstrangs. Die effiziente Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen spielt während der Entwicklung und Nutzungsphase von Großdieselmotoren eine maßgebende Rolle. Aufgrund der geringen Stückzahlen bieten sich hier vor allem PHM-Ansätze an. Heißteile werden durch den transienten Betrieb besonders beansprucht, weshalb der Fokus auf einer optimalen Nutzungsdauer des Abgasturboladers liegt. Hier werden virtuelle Sensoren entwickelt und eingesetzt, da eine direkte Messung von relevanten Belastungen ohne Beschädigung des Bauteils nicht möglich ist. Damit kann das Ausfallverhalten aufgrund der thermischen Belastung untersucht und somit eine RUL prognostiziert werden.
- Fahrzeuggetriebe
- Getriebegeräusche
- Schwingungstechnik
- Lebensdaueroptimierung von Verzahnungen
- Refabrication von Getrieben
- Virtuelle Sensoren für den PHM Einsatz
- Heißteile von Großdieselmotoren
Kontakt Bereichsleitung Antriebstechnik

Martin Dazer
Dr.-Ing.Bereichsleitung Zuverlässigkeits- und Antriebstechnik

Lukas Merkle
M.Sc.Stellvertretender Bereichsleiter Antriebstechnik